Ilse Obrig mit ihren Leipziger Rundfunkkindern, 1939 | Bildquelle: DRA/Karl Matthes (1401932)

Fünf Jahrzehnte für den Kinderfunk

Ilse Obrig

Über fünf Jahrzehnte und vier politische Systeme hinweg war sie Schrittmacherin in Sachen Kinderfunk: Dr. Ilse Obrig (1908 – 1978), Journalistin, Redakteurin, Regisseurin und Autorin von Kinderbüchern.

Nach dem Studium der Philosophie, Psychologie, Theater- und Zeitungswissenschaften und ihrer Promotion »Phantasie des Kindes« leitete sie von 1927 bis 1935 den Kinderfunk der Mitteldeutschen Rundfunk AG (MIRAG) in Leipzig. Während der NS-Zeit wechselte sie zum Reichssender Berlin und zum Deutschlandsender, bevor sie im Mai 1945 beim ostdeutschen Berliner Rundfunk anfing. Nach kurzen Stationen beim Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS) und dem Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) war sie ab 1954 leitende Redakteurin des Kinderfunks und Kinderfernsehens beim Sender Freies Berlin (SFB), eine Position, die sie bis 1973 innehatte.

Wie auf dem Foto oben aus ihrer Leipziger Zeit zu sehen, bezog sie oft eine Gruppe von Kindern in ihre Arbeit vor dem Mikrofon mit ein. Ilse Obrig wurde mit dem Bundesverdienstkreuz und der Hans-Bredow-Medaille ausgezeichnet.

Ilse Obrig im Gespräch mit Gerhard Löwenthal, RIAS Berlin, 15. September 1950 (liz. Deutschlandradio) / Bild: Kinderstunde mit Ilse Obrig, NWDR, 11. März 1951 (NDR)

Detaillierte Informationen zu Strukturen und Personalien der Sendegesellschaften vor 1933 finden Sie unter Organisation des Weimarer Rundfunks.

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