Schriftgut
Für die Aktenbestände, Dokumentationen und Sammlungen zur ARD und
zur älteren Rundfunkgeschichte bis 1945 stehen am
Standort Frankfurt verschiedene bestandsbezogene Findmittel von einfachen
Bestandsübersichten
(Titelaufnahmen) über
Systematiken und Stichwortverzeichnisse bis hin zu ausgearbeiteten Findbüchern
zur Verfügung. Die Online-Bestandsübersicht ermöglicht einen systematischen Überblick über die am Standort Frankfurt archivierten Schriftgut-Bestände. Zudem können über die Bestandsübersicht auch ausgewählte Online-Findbücher eingesehen werden.
Zur schriftlichen Überlieferung von Hörfunk und Fernsehen der DDR hat das DRA Babelsberg
Bestandsübersichten veröffentlicht, die Auskunft über den Umfang und die Struktur der Bestände geben.
Die Referenzdatenbanken zum Schriftgutbestand des DRA Babelsberg weisen die Aktenbestände und das Sammlungsgut von Hörfunk
und Fernsehen der DDR auf der Ebene der verzeichneten Akteneinheiten nach und bieten zusätzlich einen Bestandszugriff auf der
Ebene von Sendungstiteln.
Darüber hinaus existieren Referenzdatenbanken für die Schriftgutbestände des Senders Freies Berlin und des RIAS. Für die schriftliche Überlieferung des RIAS wurde außerdem
ein Findbuch veröffentlicht.
Programmgeschichte des Hörfunks in der Weimarer Republik
Die Programmgeschichte des Hörfunks in der Weimarer Republik war Gegenstand eines umfangreichen Dokumentations-
und Forschungsprojekts im DRA Frankfurt, das u.a. durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Bundesinnenministerium
und die ARD gefördert wurde. 1997 erschien als Abschluss und Zusammenfassung die zweibändige
"Programmgeschichte
des Hörfunks in der Weimarer Republik".
Die Forschung zielte auf die Entwicklung des Programms als Teil der Rundfunkgeschichte im kulturellen und
politischen Kontext der Weimarer Republik. Basis der Programmgeschichte war die detaillierte Auswertung und
Dokumentation der vorhandenen Quellen. Neben Akten, Rundfunkpublikationen und der vorhandenen Literatur wurde
vor allem auch die zeitgenössische Programmpresse ausgewertet. Das Programmgeschehen, die Programmliteratur
und beteiligte Personen wurden teils vollständig, teils exemplarisch in eigens für das Projekt geschaffenen
Datenbanken dokumentiert. Diese Daten leisten auch nach Abschluss des Projekts bei rundfunkhistorischen Anfragen sehr
gute Dienste.
Die Programmdatenbank ZHD war Kerndatenbank des Projekts und enthält eine Auswahl aus dem auf rund
800.000 Sendungen geschätzten Programm des Weimarer Rundfunks. Von vier Sendegesellschaften wurden für die Jahre
1925, 1927, 1929 und 1931 jeweils 10 Sommer- und 10 Winterprogrammwochen exemplarisch erfasst, insgesamt 3131 Reihen und
49.857 Sendungen. Weil es sich um eine Auswahl handelt, sind diese Daten nur bedingt für gezielte Recherchen nach
einzelnen Sendungen geeignet. In einem späteren Projekt wurde deshalb eine Kompletterfassung aller persönlichen
Rundfunkauftritte zeitgenössischer Schriftsteller hinzugefügt.
In der Literaturdatenbank ZLI wurden vor allem Beiträge, Programmankündigungen und Sendekritiken
aus der seinerzeit wichtigsten Programmzeitschrift Der Deutsche Rundfunk dokumentiert. Die in Sammelankündigungen
und -kritiken besprochenen Sendungen sind einzeln recherchierbar. Der Datenbestand umfasst heute 11.200 Bibliographien
mit 17.800 Sachbezügen (v.a. Sendungen). Für die Recherche nach Programmauftritten zeitgenössischer
Berühmtheiten oder die Suche nach bestimmten Vortragsthemen und Sendungsmotiven ist diese Datenbank ein
einzigartiges Hilfsmittel.
Die bei der Erschließung der Sendungen, der Fachliteratur, der Akten und der Programmzeitschriften
anfallenden Informationen über Personen und über Art und Umfang Ihrer Mitarbeit
im Rundfunk wurden in die Personendatenbank überführt.