Eine neue Sonderausstellung im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin untersucht ab dem 9. Dezember Geschichte, die nicht stattgefunden hat. »Roads not Taken. Oder: Es hätte auch anders kommen können.« soll das Publikum anregen, sich verschiedene historische Momente zu vergegenwärtigen und zu fragen: »Warum ist es so und nicht anders gekommen?« Die Ausstellung enthält auch den bei uns überlieferten und berühmten Redeausschnitt der Pressekonferenz vom 9. November 1989 auf der Günter Schabowski die Öffentlichkeit über die neue Reiseregelung informiert, die noch am Abend zur Grenzöffnung führt.
Das Museum hat 14 historische Einschnitte zwischen der März-Revolution von 1848 und dem Fall der Mauer 1989 ausgewählt: Es geht um Wege der deutschen Ostpolitik, den Mauerbau, Zweiten Weltkrieg und Holocaust, die Machtübertragung auf Adolf Hitler oder den Ersten Weltkrieg. Im Mittelpunkt ist dabei die Frage, wie knapp es in der jeweiligen Situation war für eine andere als die tatsächliche historische Entwicklung. Klar werden soll nach dem Konzept des deutsch-israelischen Historikers Dan Diner, dass Geschichte keine lineare Erzählung ist.
Virtuelle Zeitreise
Ein Teil der Ausstellung ist in einer virtuellen Version aufgearbeitet: Besucherinnen und Besucher können den Tag der Leipziger Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 mit Hilfe von sieben verschiedenen Personen in einer Gamestation per Tablet durchleben und in den jeweiligen Rollen individuell beeinflussen.
»Roads not Taken« ist noch bis zum 24. November 2024 zu sehen.