| ARD Retro

»ARD Retro« in der Audiothek feiert Jubiläum und wächst

Tonbandgerät

Tonbandgerät im DRA Babelsberg

Die Themen bei ARD Retro Spezial DDR

Pünktlich zum UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes schließen sich alle Landesrundfunkanstalten dem Archivöffnungsprojekt an.

Vor genau einem Jahr war es so weit. Gemeinsam mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), dem Saarländischen Rundfunk (SR), dem Südwestrundfunk (SWR) und Deutschlandradio haben wir vom Deutschen Rundfunkarchiv ein Pilotprojekt gestartet: »ARD Retro« in der Audiothek. Das Projekt macht historisches Hörfunkmaterial aus den Rundfunkarchiven zugänglich – und zwar in großem Stil. Insgesamt wurden bereits rund 1000 Audios aus den jeweiligen Archivbeständen dauerhaft in der ARD Audiothek online gestellt.

Der Ausbau von »ARD Retro«
Nun wird aus dem Piloten ein reguläres ARD-Angebot und die verbliebenen ARD-Medienhäuser stoßen dazu, mit zunächst etwa 400 weiteren historischen Radiobeiträgen aus ihren Archiven. Darunter sind zum Beispiel Reportagen von der Trümmerbeseitigung in Bremen, Berichte vom Bau der Hamburger U-Bahn oder dem Untergang des Viermasters „Pamir“ bei einem Hurricane im September 1957. Auch besondere Interviews gehören dazu, etwa mit dem bayerischen Komiker Karl Valentin oder dem ersten Lottomillionär der Bundesrepublik, dem Bauarbeiter Willi Strauch. Laufend wird das gesamte Angebot weiter ausgebaut.

UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes
Das Datum für die Erweiterung ist kein Zufall: Heute, am 27. Oktober, ist der UNESCO-Welttag des audiovisuellen Erbes. Unter den Begriff des audiovisuellen Erbes fallen alle Formen von Bewegtbild- und Tonaufzeichnungen auf den unterschiedlichsten Speichermedien. Die UNESCO sieht in audiovisuellen Dokumenten

»wichtige und oftmals einzigarte Zeugnisse wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Entwicklung, dem Ausbau von Bildung, Wissenschaft und der Vielfalt der Kulturen verschiedener Nationen und Gemeinschaften wie auch den Veränderungen von Natur und Universum«.

Radionachrichten aus der Weimarer Republik, das Rundfunkprogramm für Kinder in der jungen BRD, Staatsfernsehen und seine Nischen in der DDR – all das kann helfen, die Gesellschaft von früher besser zu verstehen, und damit auch, wo wir heute stehen. Nicht zuletzt steht die Bewahrung audiovisueller Dokumente im Interesse von Meinungsfreiheit und dem Recht auf Information. Dem versuchen die Rundfunkarchive mit »ARD Retro« Rechnung zu tragen.

Welchen Beitrag leistet das Deutsche Rundfunkarchiv zu »ARD Retro«?
Das DRA steuert unter »Retro Spezial DDR« Beiträge aus den Beständen der Frühzeit des DDR-Rundfunks (1952 – 1965) bei, unterschieden von den Landesrundfunkanstalten durch eine grüne Hervorhebung. Die Themenbereiche sind Aktuelle Politik, Schule und Bildung, Wirtschaft, Landwirtschaft und Sport. Zu finden sind zahlreiche Hörfunkreportagen, Kommentare, Interviews und Berichte von den Radiosendern Berliner Rundfunk, Berliner Welle, Deutschlandsender und Radio DDR. Schauen Sie vorbei!