Foto: DRA/Sabrina Bernhöft
Foto: DRA/Sabrina Bernhöft
Das von uns verwahrte Schriftgut dokumentiert sowohl die Programmproduktion selbst, als auch die Produktionsverhältnisse mit allen Möglichkeiten und Grenzen.
Insgesamt handelt es sich um umfangreiche Quellen zur Untersuchung der Programm- und Verwaltungsgeschichte von Hörfunk und Fernsehen der DDR. Rein formal findet sich in diesen Unterlagen all das, was sich im Produktions- und Verwaltungsbereich unterhalb der obersten Leitungsebene abgespielt hat und aufbewahrt wurde. Und trotz Überlieferungslücken ermöglichen diese Materialien weitgehende Einblicke in die Sendetätigkeit von Hörfunk und Fernsehen der DDR, in die Verwaltungs- und Finanzierungsprozesse und in die politischen Lenkungsmechanismen dieser beiden Massenmedien.
Das Programmschriftgut des DDR-Fernsehens enthält Redaktions- und Sendeunterlagen ab dem Programmstart 1952. Einzelne Sendereihen sind nahezu vollständig dokumentiert:
»Der Schwarze Kanal« (Sendemanuskripte aus den Jahren 1960 – 1989)
Die politische Magazinsendung des DDR-Fernsehens wurde wöchentlich ausgestrahlt. Das Konzept bestand darin, Ausschnitte aus westdeutschen Fernsehsendungen zu zeigen, die von Karl-Eduard von Schnitzler, dem Chef-Kommentator des DDR-Fernsehens, kommentiert wurden. Ursprünglich für die Bevölkerung der BRD gedacht, wandte sich das Magazin im Zuge der Abgrenzungspolitik der DDR-Bevölkerung zu, um den Zuschauern die „bundesrepublikanischen Missstände“ vor Augen zu führen. Während die Sendungen selbst nur zum geringen Teil erhalten sind, sind die Manuskripte mit den Kommentaren – zum Teil handschriftlich – nahezu vollständig überliefert.
Zuschauerforschung des DDR-Fernsehens (Schriftgut aus den Jahren 1955 – 1990)
Der Bestand enthält Analysen der Meinung der Zuschauer zum Programm des DDR-Fernsehens, die vor allem durch wöchentliche, repräsentative Zuschauerbefragungen ermittelt wurden. Die Zuschauerforschung wertete neben der Sehbeteiligung und der Bewertung von Sendungen, die Zuschauerpost, die Ergebnisse von Zuschauerforen sowie die Fernsehkritiken aus. Die Ergebnisse wurden für die Leitung des DDR-Fernsehens, teilweise mit Hilfe der EDV, aufbereitet und für alle programmpolitischen Entscheidungen herangezogen. Die aktuellen Ergebnisse wurden wöchentlich im Staatlichen Komitee für Fernsehen beraten. Neben den Berichten der Programmwoche, Programmstatistiken und Auswertungstabellen umfasst der Bestand auch eine Sehbeteiligungskartei mit den Ergebnissen der Sofortmessungen.
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