Der erfolgreiche Film aus unseren Beständen – er brachte der DDR 1975 ihre einzige Oscar-Nominierung ein – spielt in einem polnischen Ghetto kurz vor seiner Befreiung.
Durch Zufall hört Jakob Heym, Bewohner eines polnischen Ghettos, die hoffnungsvolle Nachricht vom Vormarsch der Roten Armee und teilt sie mit anderen Ghettobewohnern, um den Verzweifelten Hoffnung zu machen. Jakob gibt dabei vor, selbst ein Radio zu besitzen, damit seine Mitteilung glaubwürdig erscheint. Allerdings wächst sich die eine Notlüge rasch zu einem ganzen Lügenkonstrukt aus – wird es standhalten?
Der Autor des Drehbuchs (wie auch der Romanvorlage und des vorausgegangenen Hörspiels) war der Schriftsteller Jurek Becker. 1939 war er selbst noch als Kleinkind mit seiner Familie in ein Konzentrationslager deportiert worden, um 1945 von der Roten Armee befreit zu werden. Viele weitere historische Hintergründe und ausführliche Einblicke in unsere Bestände zu »Jakob der Lügner« erhalten Sie in unserem Dossierartikel in der Hörspieldatenbank.
»Jakob der Lügner« ist in der ARD Mediathek verfügbar. Ebenfalls in der ARD Mediathek finden Sie unter »Retro Spezial DDR« eine Sammlung von Videos zum Holocaust-Gedenken in der DDR.
Am 27. Januar 2025 jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, seit 2005 fällt auf dieses Datum daher der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Wir möchten ihrer hier gedenken sowie aller Menschen, die im Nationalsozialismus geächtet, verfolgt und ermordet wurden. Wir alle tragen gemeinsam eine historische Verantwortung – als Einzelpersonen, als Gesellschaft und wir als Einrichtung. Die Verbrechen der NS-Diktatur dürfen sich niemals wiederholen und daher kann und darf der Prozess der Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit kein Ende finden.