Magazinraum Schriftgutbestand im DRA | Bildquelle: DRA/Sabrina Bernhöft
Bildquelle: DRA/Sabrina Bernhöft

Weitere Überlieferungen

Weitere Überlieferungen

Eine wesentliche Aufgabe der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv ist es, rundfunkgeschichtlich bedeutsame Tatsachen und Dokumente auszuwählen und zu erfassen. Neben den Überlieferungsschwerpunkten »Rundfunk bis 1945« und »DDR-Rundfunk und Fernsehen« befinden sich im DRA daher auch ergänzende Sammlungen, die einen Bezug zur Deutschen Rundfunkgeschichte haben. Ein großer Teil dieser Überlieferungen sind Vor- und Nachlässe von Personen, die im Rundfunk gewirkt haben. Hervorzuheben sind außerdem die Schriftgutbestände des SFB (Sender Freies Berlin) und RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor).

  • Vor- und Nachlässe (Schriftgut)

    • Hans Bredow (1879 – 1959), Reichs-Rundfunk-Kommissar, Vorsitzender der RRG
    • Karl Block (1894 – 1981), Rundfunkredakteur
    • Paul Laven (1902 – 1979), Rundfunksprecher, (Sport-)Reporter
    • Carola Hersel (1904 – 1996), Mitarbeiterin der Deutschen Welle und des Deutschlandsenders (Hörerpost)
    • Heinrich Brunswik (1907 – 2003), Rundfunkpionier, Professor für Hochfrequenztechnik
    • Irene von Mühlendahl (1912 – 2003), Moderatorin beim deutschen Dienst der BBC
    • Ekkehard Saß (1932 – 2018), Radioautor und -sprecher
    • Helmut Kopetzky (1940), Autor und Regisseur
  • Vor- und Nachlässe (Tonträger)

    • Josef Pelz von Felinau (1895 –  1978), Rundfunksprecher und Hörspielautor
    • Reinhard Schwarz-Schilling (1904 – 1985), Komponist
    • Gerhard Winkler (1906 – 1977), Komponist
    • Werner Müller (1920 – 1998), Komponist und Dirigent
    • Ekkehard Saß (1932 – 2018), Radioautor und -sprecher
    • Ursula Junk (1940 – 2005), Rundfunkpublizistin
    • Helmut Kopetzky (1940), Autor und Regisseur
  • RRG-Mitschnitte aus dem Nachlass Huverstuhl

    Der Nachlass aus dem Stadtarchiv Köln umfasst zahlreiche Mitschnitte des Reichsrundfunks aus den Kriegsjahren 1941 – 1945. Die rund 1.800 Aufnahmen, die im DRA erschlossen und digitalisiert wurden, bilden eine außergewöhnlich dichte Überlieferung von Nachrichtensendungen, Wehrmachtsberichten und weiterer aktueller Berichterstattung aus dieser Zeit, darunter auch die als Schlüsseldokumente der NS-Rundfunkpropaganda bekannten Weihnachtsringsendungen aus den Jahren 1942 und 1943.

  • RIAS – Rundfunk im amerikanischen Sektor

    Der Rundfunk im amerikanischen Sektor Berlins (RIAS) existierte von 1946 bis 1993 und nimmt in der deutschen Rundfunkgeschichte eine Sonderstellung ein, da es sich bis zum Schluss um eine amerikanische Rundfunkstation unter der Programmhoheit der United States Information Agency mit einem besonderen Sendeauftrag handelte. Insgesamt umfasst der Bestand ca. 540 laufende Meter Akten und 1.400 Mikrofilmkassetten.

    Er setzt sich zusammen aus:

    • Geschäftsleitungsakten mit Unterlagen der deutschen Intendanz (ab 1969)
    • Akten der Technischen Direktion
    • Akten der Verwaltungsdirektion und der ihr unterstehenden Rechtsabteilung
    • Akten der Programmdirektion (Sendeunterlagen von Redaktionen der Hauptabteilungen Musik und Kulturelles Wort sowie der Hauptabteilung Politik)

     

    Zum Sammlungsgut gehören:

    • Pressedienste
    • Publikationen | Periodika | Programmhefte | Plakatsammlung
    • Oral History: Interviews mit langjährigen RIAS-Mitarbeitern 
    • RIAS Documenta (Sammlung von Einzeldokumenten zur Geschichte der Radiostation 1945 – 1993)

     

    Bei den RIAS-Materialien handelt es sich um ein Depositum, d.h. von Deutschlandradio am Standort Potsdam-Babelsberg hinterlegtes Archivgut, das vom Deutschen Rundfunkarchiv verwaltet und betreut wird.

    Literatur:

  • SFB – Sender Freies Berlin

    Verwaltungsschriftgut 1953 – 1998

    Der Schriftgutbestand des Sender Freies Berlin (SFB) umfasst überwiegend die Jahre von 1953 bis 1998. Die ältesten Schriftstücke jedoch stammen noch vom NWDR Berlin aus den 1940er Jahren. Es handelt sich u.a. um Verwaltungsunterlagen zu Grundstücken der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. Das Material gibt Auskunft über die innere Entwicklung des SFB in organisatorischer und programmlicher Hinsicht, es dokumentiert aussagekräftig die Geschichte des Senders und die seines Programms, vor allem aber enthält es interessantes Quellenmaterial zur rundfunk- und fernsehhistorischen Forschung sowie zur Technikgeschichte.

    Das Verwaltungsschriftgut besteht aus rundfunkpolitischen und organisationsgeschichtlich relevanten Unterlagen wie Geschäfts- und Korrespondenzakten, Konzeptionen und Planungsunterlagen, Materialien der Hörer- und Zuschauerforschung, betriebswirtschaftliche Analysen, Statistiken und Haushaltsnachweisen, des weiteren Materialien zur Medienforschung und Öffentlichkeitsarbeit sowie studiotechnischen Unterlagen. Zur programmgeschichtlichen Überlieferung gehören Sendeprotokolle ebenso wie Redaktionsarchive, außerdem Manuskripte u.a. von Features, Hörspielen, Reportagen, Fernsehspielen und Nachrichtensendungen, aber auch Zuschauer- und Hörerpost.

  • ARD-Schriftgut

    Aktenbestände, Dokumentationen und Sammlungen

    Im DRA sind historische Akten der ARD archiviert und in der Regel, sofern sie älter sind als 30 Jahre, für Nutzer aus dem Bereich Wissenschaft zugänglich. Darunter fallen Akten der  Programmdirektion Erstes Deutsches Fernsehen, Protokolle verschiedener hochrangiger Organisationseinheiten wie Intendantensitzungen, Hauptversammlungen, verschiedene Kommissionen oder ARD-Vertretungen bei Behörden oder Organisationen. Besonders hervorzuheben sind die Protokolle der Jahre 1950 bis 1962, der Frühzeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die in späteren Jahren zusammengetragen und systematisch inhaltlich erschlossen wurden mit dem Anspruch, die bis dato nicht existierende ARD-Registratur zu ersetzen.

    Das DRA sammelt im Auftrag der ARD wichtige Publikationen der Landesrundfunkanstalten wie Geschäftsberichte, Schriftenreihen, Programmbroschüren und Programmfahnen.

    Die im DRA archivierten Unterlagen geben Auskunft über die Geschichte der Institution ARD, über Strukturen von Entscheidungsprozessen wie auch über Fragen zum Fernseh- und Hörfunkprogramm sowie Rundfunktechnik.

    • Dokumentation (thematische Sammlung) ARD-Akten (1945 – 1962)
    • Protokolle der ARD-Gremien (1950 – 1987)
    • Akten der Technischen Kommission von ARD und ZDF (1950 – 1990)
    • Akten der Programmdirektion Erstes Deutsches Fernsehen (1956 – 2014)
    • Akten des ARD-Verbindungsbüro Brüssel (1993 – 2006)
    • Akten des Instituts für Rundfunktechnik IRT (1956 – 1994)
    • Akten der Technischen Direktion des HR (1945 – 1997)

    Im DRA nicht vorhanden: Verwaltungsschriftgut der einzelnen Landesrundfunkanstalten, Produktionsunterlagen, Fotos der Unternehmenskommunikation und des Programmgeschehens nach 1945.

  • ARD-Mitschnitt-Tage

    Der ARD-Mitschnitt-Tag geht zurück auf eine Initiative der Historischen Kommission der ARD, mit dem Ziel, bestehende strukturelle Lücken in der Überlieferung des Sendegeschehens durch eine gezielte, exemplarisch gebildete Überlieferung  zu schließen.

    Dazu wurden seit 1989 vier Mal 24-Stunden-Mitschnitte sämtlicher Hörfunkwellen und Fernsehprogramme der Landesrundfunkanstalten und der Gemeinschaftsprogramme der ARD erstellt und an das DRA zur Aufbewahrung und Bereitstellung für wissenschaftliche Auswertungen übergeben. Bisherige Mitschnitt-Tage waren: 28.9.1989, 12.6.1996, 18.9.2001, 18.9.2008. Dazu gibt es Mitschnitte einzelner,  später fusionierter Sender aus den Jahren 1991 bis 1993.

  • Kabarett-Theater »Distel«

    Mitschnitte der Bühnenprogramme 1954 – 1988

    »Nun tritt die Distel in das Rampenlicht, und trifft sie euch dabei mit ihren Scherzen, bedenkt: Die Distel blüht nur, wenn sie sticht.« Mit diesen Worten eröffnete 1953 das Ost-Berliner Kabaretttheater »Die Distel« ihr erstes Programm. Bis zum Mauerfall brachte das Ensemble 76 Programme auf die Bühne. Der Stachel der politischen Satire richtete sich nicht nur gegen die Systeme jenseits des Eisernen Vorhangs, wie es von offizieller Seite aus gewünscht war. Die Zensur im Nacken, versuchte »Die Distel« auch verhüllte Kritik an den Verhältnissen in der DDR zu üben.

    Mitschnitte und Unterlagen von 59 Programmen aus dem Archiv der »Distel« hat das Deutsche Rundfunkarchiv als Dauerleihgabe in seine Bestände übernommen. Von der ersten Produktion »Hurra! Humor ist eingeplant« bis zu einem der letzten Programme »Wir handeln uns was ein« aus dem Jahr 1988 sind knapp 120 Stunden Aufzeichnungen des Bühnenprogramms mit den dazugehörigen Manuskripten archiviert. Die Tondokumente sind vollständig erschlossen und digitalisiert.

  • Burg Waldeck

    Liederfestivals 1964 – 1969

    Auf der Burg Waldeck im Hunsrück fanden 1964 bis 1969 die ersten Open-Air-Festivals in Deutschland statt, die als Gegenpol zum damals vorherrschenden Schlager gesehen wurden. Liedermacher wie Franz Josef Degenhardt, Reinhard Mey, Hannes Wader und Walter Mossmann fanden dort eine Plattform für ihre engagierten und kritischen Lieder.

    In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck e.V. wurden alle vorhandenen Mitschnitte der Songfestivals 1964 – 1969 erschlossen und in den Bestand des Deutschen Rundfunkarchivs übernommen.

  • Sammlung Universität Oldenburg

    Im Rahmen eines Kooperationsprojektes wurde die Schellackplattensammlung der Universitätsbibliothek Oldenburg im Deutschen Rundfunkarchiv in den 1980er/90er Jahren in der DRA-Hörfunkdatenbank erfasst, zunächst auf Band kopiert und später digitalisiert.

    Die Sammlung umfasst ca. 4.200 Tonträger mit 7.705 Titeln, die nahezu die gesamte bundesdeutsche Schlager- und Tanzmusikproduktion der 50er Jahre widerspiegeln. Es handelt sich überwiegend um Schallplatten der Marken Polydor, Odeon, Philips, Decca und Columbia, aber auch Grammophon, Amiga, Tempo, Regina u.v.m. finden sich darunter. Außer im DRA können die Tonträger auch über das öffentlich zugängliche Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg recherchiert werden.

  • Infratest

    Das ursprünglich aus der Hörerforschung des NWDR hervorgegangene Institut Infratest führte im Auftrag der ARD und der Landesrundfunkanstalten zahlreiche Befragungen und Untersuchungen zum Verhalten der Fernsehzuschauer- und Hörfunknutzer durch. Neben den Reihenuntersuchungen zur Quantität der Nutzung (Quoten) entstanden auch zahlreiche Forschungsberichte zur qualitativen Beurteilung des Programms durch seine Nutzer. Der im DRA aufbewahrte Archivbestand des Instituts Infratest umfasst Berichte aus den Jahren 1949 – 1986.