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Max Schmeling
Amateur, Profi, Medienstar
Geboren als Maximilian Adolph Otto Siegfried Schmeling am 28. September 1905 in Klein Luckow in der Uckermark führte der Boxsport den jungen Max schon früh in die Welt hinaus. Zahlreiche Meistertitel auf nationaler und internationaler Ebene ließen ihn zur Boxlegende und darüber hinaus zum Medienstar avancieren.
»Ich freue mich besonders, dass ich beweisen konnte, dass ich den Titel eines Weltmeisters zu Recht trage.«
Max Schmeling, 13. Juli 1931
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Als mittleres von drei Kindern verbrachte der junge Max seine Kindheit in Hamburg und nahm dort mit 14 Jahren eine Kaufmannslehre auf. Bereits als Jugendlicher war Schmeling vom Boxsport fasziniert und zog hierfür schon 1922 ins Rheinland, der damaligen deutschen Hochburg des Boxens. Zwei Jahre später wurde aus dem Amateur ein Profi-Boxer, der sowohl nationale als auch internationale Erfolge feiern konnte. So wurde er 1928 Deutscher Meister im Schwergewicht und bereits ein Jahr zuvor Europameister im Halbschwergewicht.
Eines der ersten im Hörfunk direktübertragenen großen Sportereignisse war Schmelings WM-Kampf gegen den US-Amerikaner Jack Sharkey am 12. Juni 1930. Schmeling ging zwar in der vierten Runde nach einem Tiefschlag von Sharkey zu Boden, wurde jedoch aufgrund eines Regelverstoßes Sharkeys zum Schwergewichtsweltmeister ernannt.
Ein Jahr später galt es für Schmeling, den WM-Titel zu verteidigen. Dies gelang ihm mit einem Sieg gegen den US-Amerikaner Young Stribling. Schmeling blieb anlässlich der Weltmeisterschaft sechs Monate in den USA.
Nach seiner Rückkehr am 13. Juli 1931 in Bremerhaven richtete er sich mit Dankesworten im Rundfunk an die Nation. Ein Bericht zum Empfang des Weltmeisters mit Schmelings Gruß an die Zuhörer ist im Deutschen Rundfunkarchiv überliefert.
Im Juni 1932 kämpfte Schmeling erneut gegen Jack Sharkey um den Weltmeisterschaftstitel im Schwergewicht. Diesmal verlor er nach Punkten. Eine Reportage mit Schilderungen zu vier Runden des Kampfes ist ebenfalls in den Beständen des DRA überliefert.
1936 kam es zum wohl legendärsten Kampf in Schmelings Karriere als Profiboxer. Am 19. Juni trat er gegen den US-Amerikaner Joe Louis in den Ring, der zu dieser Zeit als unbesiegbar galt. Auch im deutschen Hörfunk wurde die Berichterstattung vom Kampf übertragen und die Rundfunkhörer konnten mitverfolgen, wie Louis in der 12. Runde ausgezählt wurde und Schmeling der sensationelle Sieg gelang. Beim Aufeinandertreffen von Schmeling und Louis im Juni 1938 konnte hingegen Louis bereits in der 1. Runde den Sieg einfahren und wurde Weltmeister im Schwergewicht.
Am 2. Juli 1939 feierte Schmeling seinen letzten großen internationalen Erfolg. Er gewann im EM-Finalkampf gegen den Deutschen Adolf Heuser.
Nach dem Zweiten Weltkrieg startete Max Schmeling im Alter von 42 Jahren ein Comeback, dass schließlich nach mehreren Siegen und Niederlagen am 31. Oktober 1948 sein Ende fand. Schmeling kämpfte in der Berliner Waldbühne gegen Richard Vogt und musste sich nach Punkten geschlagen geben.
Auch nach seiner Karriere als Sportler blieb Schmeling populär. 1971 erhielt er das Bundesverdienstkreuz verliehen und 1991 wurde er in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen. Am 02. Februar 2005 verstarb die Boxlegende im Alter von 99 Jahren in Hollenstedt.
Maximilian Seiler
Tipps aus unseren Hörfunkbeständen
- Gespräch mit Max Schmeling vor seiner USA-Reise über seinen Kampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht am 30. Juni 1930 gegen Jack Sharkey. Gesprächspartner Peter Eyck. 06.1930 (KONF 720751) 7'13''
- Reportage vom Ausscheidungskampf in der Hamburger Hanseatenhalle um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht zwischen Max Schmeling und Steve Hamas (USA). 10.03.1935 (KONF 721371) 39'41''
- Reportage vom Boxkampf Max Schmeling gegen Ben Foord in der Hamburger Hanseatenhalle. 30.01.1938 (KONF 751561) 46'23''
- Guten Abend Max Schmeling. Heinz-Florian Oertels Treffpunkt mit dem früheren deutschen Boxweltmeister aller Klassen. 10.1957 (KONF 1063821) 36'50''